Eine Hochzeitsrede
Ich kam gerade von meinem Spaziergang zurück, als ich eine Freundin traf. Die letzten Wochen hatten sich unsere Wege immer wieder gekreuzt. Jedes Mal erzählte sie über die bevorstehende Hochzeit ihres Sohnes. Sie freute sich sehr darauf. Ich freute mich mit ihr. Welch ein schönes Ereignis, dachte ich, wenn die eigenen Kinder heiraten.
Das Kleid, das sie ausgesucht hatte, hatte sie mir schon gezeigt. An diesem Tag war sie überglücklich. Sie hatte die Hochzeitsrede gerade in einem Sprachmemo aufgenommen. Inspiration hatte sie gerade beim Spazierengehen bekommen. Dies konnte ich gut nachvollziehen. Viele gute Ideen kommen, wenn ich unterwegs bin.
Sie fragte mich, ob ich diese hören wollte. Ich antwortete: „Ja, unbedingt. Ich fühle mich sogar sehr geehrt, dass ich deine Rede als Erste hören darf.“. Einige Sekunden später saßen wir auf der Bank, in der Sonne. Sie gab mir ihr Handy und ich hielt es fest an meinem Ohr. Ich wollte keinen Satz verpassen. Sie sprach über die Liebe, über Kommunikation, über das zugewandt Sein. Den anderen zuhören. Füreinander da sein. Emotionen kamen hoch. Tränen rollten über meine Wangen. Die ganze Situation war irgendwie surreal. Ich war so tief berührt von der Hochzeitsrede, die meine Freundin für ihren Sohn aufgenommen hatte. Welch ein wunderbares Geschenk an ihren Sohn.
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