Duftende Erinnerungen

Als sie im Bett lag, fiel ihr Blick auf dem Kissen, auf dem er die Nacht davor gelegen hatte. Sie verkroch ihr Gesicht in der kleinen Mulde, die sein Kopf hinterlassen hatte. Sein Duft hatte sich in dem feinen Satin-Stoff verewigt. Sie schloss die Augen.
Sie liebte diesen Geruch, diesen Hauch frischer-würziger Meeresbrise, heiter und sinnlich, wie die schönen Stunden mit ihm.
Am nächsten Morgen hatte er ihr sogar eine kleine Flasche seines Parfüms geschenkt. So blieb ein Stück von ihm bei ihr.
Sie erinnerte sich daran, wie sie selbst mit zwanzig einen intensiven unverwechselbaren Duft trug. Ihr Freund hatte damals am Telefon gesagt:“ Du bist nicht mehr hier, aber es riecht noch überall nach dir.“. Sie hatte gelacht, als er das sagte.
Dieses Parfüm war für sie ein Symbol ihrer sich entfaltenden Weiblichkeit, ihrer Leidenschaft, ihrer Wildheit und Ungezähmtheit, ihrer Lust auf Abenteuer und am Experimentieren, ihrer Lust auf die Liebe und das Leben selbst.
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