Herzenswärme gegen die Einsamkeit
Ich war gerade dabei, meinen Einkaufswagen auszuräumen. Er stand an der anderen Kasse. Er verstauchte in seinen Rucksack die Sachen, die er eingekauft hatte. Seine Bewegungen waren unsicher. Seine Hände zitterten ein wenig. Er hatte Einiges getrunken. Dennoch konzentrierte er sich, um dies zu verbergen. Er versuchte, so gut er konnte, seine Würde zu behalten. Er hatte mich auch gesehen und schaute immer wieder zu mir rüber. Als ob er in Kontakt mit mir kommen wollte.
Sein Haar war strähnig und sehr dünn. Trotzdem hatte er ein gewisses Leuchten in den Augen. Es ist kein Mitleid, den ich empfand. Ich dachte nur, wie einsam er wohl sei. Ich hatte oft in diesem Supermarkt beobachtet, dass für viele Menschen das Einkaufen eine Möglichkeit war, ins Gespräch zu kommen. Vielleicht sogar die Einzige. Wenn auch ganz kurz. Um einfach nur Banalitäten auszutauschen. In Kontakt mit anderen Menschen zu sein. Und für einen kurzen Moment ein Zuhause haben.
Er beobachtete mich jetzt intensiv. Ich war mittlerweile fertig mit dem Ausräumen. Ich wollte gerade den Wagen an seinen Platz zurückbringen. Er ging jetzt Richtung Ausgang. Im Vorbeigehen berührte er blitzschnell meine Hand, die noch am Griff lag. Nur eine einzige Sekunde. Nur einen kurzen Austausch. Was wollte er damit sagen? Sich bedanken, dass ich ihm gegenüber wohlwollend war. Wollte er ein wenig Herzenswärme bei mir holen? Einfach einen anderen Menschen berühren, weil er dies vermutlich lange nicht gemacht hatte?
Textübersetzung Bild: Die Welt ist das Zuhause für diejenigen, die keins haben.
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