Ein Tanz
Wir stehen vor der Bühne. Nebeneinander. Gerade hat ein wunderschönes melancholisches Lied begonnen.
Er fordert mich auf zu tanzen. Ich folge seinen Bewegungen. Seinen ganz sanften bewussten Schritten. Ich spüre seine Hand auf meinen Rücken. Warm. Zärtlich und führend zugleich. Unsere Wangen berühren sich.
Für einen kurzen Augenblick entsteht zwischen uns eine besondere Intimität. Nähe. Harmonie. Ich fühle sein Herz. Das Lied geht zu Ende. Er bedankt sich. Ich auch. Wir schauen uns ein letztes Mal kurz an.
In dem Moment erinnere ich mich an einer Szene in dem Film « der Pferdeflüsterer », als Robert Redford mit Kirsten Scott Thomas tanzt. Am Abend bevor sie abreist. Die Kamera schwenkt auf seine Hand. Sie liegt am untersten Teil ihres Rückens und seine Finger drücken diese Stelle immer fester. Nur dadurch wird dem aufmerksamen Beobachter offenbart, dass sie ein Paar sind. Welch Intensität.
Ich bin so fasziniert von solchen minimalen Gesten. Darin liegt so viel Wahrheit, eine ganze Geschichte, ohne Worte.
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